Analytische Psychotherapie
wird von Frau Dr.med. Elke Reinken angeboten
Analytische und tiefenpsychologische Psychotherapien basieren auf dem Verständnis, dass wir von Geburt an in ständigen Beziehungserfahrungen mit wichtigen Personen, wie den Eltern, Geschwistern, Freunden und Lehrern eingebunden sind. Diese Erfahrungen werden im limbischen System und anderen Teilen unseres Nervensystems gespeichert und beeinflussen unser Selbstbild und unsere Sicht auf andere Menschen.
Diese Bilder von uns und den anderen und die dazugehörigen Gefühle und Überzeugungen sind oft unbewusst, prägen aber unser heutiges Erleben und unsere Beziehungen maßgeblich. Wenn wir in gut eingefühlten Beziehungen aufwachsen, entwickeln wir ein positives Selbstbild und lernen, mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen umzugehen. In weniger günstigen oder gar traumatischen prägenden Beziehungserfahrungen kann die Fähigkeit, Gefühle zu regulieren, oder die innere Entwicklung des Selbst insgesamt, beeinträchtigt sein. Die daraus entstehende Entwicklung von Symptomen wie z.B. Depressionen, Süchte, Angst- oder Schmerzstörungen können als Bewältigungsstrategien verstanden werden.
Die analytische Psychotherapie (AP) wie die tiefenpsychologische Psychotherapie (TP) arbeitet sowohl diagnostisch als auch therapeutisch mit der Beziehung zwischen PatientIn und AnalytikerIn. Frühere Beziehungserfahrungen spiegeln sich in der analytischen Beziehung wider. Die Therapeutin stimmt sich auf dieses Beziehungsfeld ein und entwickelt gemeinsam mit der PatientIn ein Gefühl dafür, welche inneren Selbstbilder, welche Bilder vom anderen und Überzeugungen wirksam sind und welche, ggf. heute nicht mehr hilfreichen, Bewältigungsformen das innere System entwickelt hat.
Im gemeinsamen Beziehungsgeschehen können neue, heilsame Beziehungs-erfahrungen entstehen, die stabilere Selbstbilder, positivere Bilder von anderen und gesündere Formen des Umgangs mit sich selbst, den Gefühlen und anderen Menschen ermöglichen.
Die Indikationen und Vorgehensweisen einer tiefenpsychologischen oder analytischen Psychotherapie basieren auf gemeinsamen Grundlagen.
Die analytische Psychotherapie stellt ein intensives Setting dar, es umfasst 160 bis 300 Stunden und findet zwei- bis dreimal wöchentlich im Sitzen oder Liegen statt. Eine AP wird empfohlen, wenn es viele ungelöste Konflikte aus der Kindheit gibt, welche das tägliche Leben noch noch stark beeinflussen und zu einer Beeinträchtigung in der persönlichen Entwicklung geführt haben. Hieraus wird verständlich, dass sich wiederholende Beziehungserfahrungen, Übertragungen und Gegenübertragungen in der analytischen Beziehung eine größere Bedeutung bekommen als in der TP.
Im Rahmen einer modifizierten analytischen Psychotherapie (ein bis zweimal in der Woche im Sitzen) können auch Elemente aus der TP und der Traumatherapie integriert werden. In den psychotherapeutischen Sprechstunden und Vorgesprächen wird gemeinsam entschieden, welche Therapieform am besten geeignet ist.